Uhlenköper-Camp Uelzen
Auf unserem Weg zum Ratzeburger See haben wir einen Zwischenstopp in Uelzen eingelegt. Einmal, um endlich die Kederleiste an unseren Camper zu bekommen, damit das Qeedo Quick Motor Busvorzelt befestigt werden kann und andererseits, weil Uelzen einen sehr sehenswerten Bahnhof hat.
Da wir schon morgens vor Ort sein mussten, sind wir bereits am Abend vorher angereist. Übernachtet haben wir auf dem Uhlenköper-Camp Uelzen. Dieser Campingplatz hat sich einen naturverträglichen Tourismus auf die Fahnen geschrieben. Gelebt wird dies durch ein eigenes Umweltprogramm, was zu mehreren Auszeichnungen z. B. von Ecocamping e.V. und TourCert Check geführt hat.
Doch was bietet dieser Campingplatz? Zuerst einmal schöne kleine Stellplatzgruppen, die für Kinder leicht durch die Bebilderung mit Tieren zu finden sind. Jede Parzelle ist mit Stromanschluss ausgestattet, eine Trinkwasserstelle gibt es bei jeder Stellgruppe. Der WLAN-Empfang war nicht ganz einwandfrei, aber verschmerzbar.
Kaum angekommen, haben unsere Kinder gleich den Campingplatz erkundet. Neben einem Streichelzoo und einem Sandspielplatz mit Matschanlage, entdeckten sie auch ein Trampolin, den Naturspielplatz und den angrenzenden Bolzplatz. Am meisten hat sie aber das wunderschön angelegte „NaturFreiBad“ begeistert. Eine Pflanzenkläranlage sorgt hier für die Reinhaltung des Wassers, so dass keine chemischen Zusätze gebraucht werden. Nichtschwimmer und Babybereich sind komplett getrennt vom Schwimmerbereich, der zusätzlich mit Basketballkorb ausgestattet ist.
Beim abendlichen Erkundungsrundgang sind wir an allen möglichen Übernachtungsmöglichkeiten vorbeigekommen. Wer abseits des 08/15-Campings etwas sucht, ist hier genau richtig: Jurte (traditionelle Behausung der Mongolen und Kirgisen), Mupfel (eine Art Outdoor-Bett mit abklappbarem Dach) oder Öko-Mobilheim versprechen ungewöhnliche Abenteuer. Unseren Kindern hat die Schlummertonne am besten gefallen: wie Wutz von „Urmel aus dem Eis“ kann man hier mit bis zu 4 Personen in einem original Finkota Campingfass übernachten. Zu erwähnen wäre noch die autofreie Zeltwiese, die das Angebot abrundet.
Für 2021 ist die Eröffnung eines komplett ökologisch erbauten Hotels geplant, sowie das Schwurbelnest als Alternative zum Mupfel.
Waschbecken, Duschen und Toiletten sind im Sanitärgebäude ausreichend vorhanden, ebenso Spülbecken und Waschmaschinen, sowie Trockner. Als großes Plus haben wir das barrierefreie Familienbad empfunden. Gerade mit kleineren Kindern ist etwas mehr Platz beim Waschen und Zähneputzen ein echter Vorteil. Die Räume sind sauber, aber man sieht, dass sie schon etwas älter sind. Der Funktionalität tut dies aber keinen Abbruch.
Zu erwähnen bleibt noch, dass für Zelter eine Küchenzeile mit kostenlosem Gasherd zur Verfügung steht, sowie ein Kühlschrank mit mietbaren Kühlfächern. Als wir am nächsten Morgen abgefahren sind, waren wir fast schon ein bisschen traurig, nicht doch mehr Zeit auf dem Campingplatz verbracht zu haben. Wenn wir wieder in der Nähe sind, werden wir bestimmt wiederkommen.
Jetzt ging es aber hinein nach Uelzen. Die Montage der Kederleiste dauert ca. 4h, die man nicht mit warten verbringen muss. Also machten wir uns auf, die schöne Hansestadt zu erkunden. Zu Fuß waren wir schnell zum Bahnhof gelaufen, der unser Startpunkt zur Stadttour sein sollte.
Hundertwasserbahnhof
Im Zuge der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover wurde der 1888 errichtete Bahnhof in Uelzen von Friedensreich Hundertwasser umgestaltet. Das imposante Bauwerk wurde 2009 zum Bahnhof des Jahres in der Kategorie Kleinstadtbahnhöfe ausgezeichnet.
Der Eingang begrüßt mit den typischen Kugeln und Verzierungen Hundertwassers, die sich im Boden und den Säulen fortsetzen. Die Kinder waren total begeistert, dass es so einen bunten Bahnhof gibt. Man kann um das Bahnhofsgebäude herumlaufen, um die Architektur zu bewundern, aber auch innen entdeckt man Elemente der typischen Hundertwasser-Muster. Die Bahnsteige, der Parkplatz, einfach überall schlängeln sich die Ornamente und bunten Steine durch. Da macht Zugfahren gleich mehr Spaß.
Vom Bahnhof ist es nur ein 10-minütiger Fußweg in die Innenstadt. Und damit dieser nicht langweilig wird, wollten wir dem Weg der Steine folgen.
Der Weg der Steine
Läuft man vom Bahnhof in die Innenstadt, kann man sich einfach an den 21 Granitblöcken orientieren, die entlang der Straße aufgestellt sind. Übersehen lassen sich diese 2 bis 8 Tonnen schweren Steine nur schwer, sind sie doch bunt bemalt.
Gestaltet wurden die Steine von der Künstlerin Dagmar Glemme. Alle 50 bis 100 Meter ist so ein bis zu 3 Meter hoher Granitblock aufgestellt. Den Kindern hat es einen riesigen Spaß gemacht, Ausschau nach den Steinen zu halten. So macht Spazierengehen Spaß und man lernt auch noch was dabei.
Wir haben nur gut die Hälfte aller Steine geschafft, bevor unsere Kinder Hunger bekamen, aber wenn wir mal wieder dort sind, werden wir die restlichen Steine suchen.
Sehenswerte Altstadt
Entlang der Bahnhofsstraße, die vom Weg der Steine gesäumt wird, finden sich auch einige architektonisch interessante Gebäude. Besonders gefallen hat uns das ehemalige kaiserliche Postamt mit seinem goldenen Wappen und den hübschen Giebeln.
In der Innenstadt finden sich zahlreiche Fachwerkhäuser und Bauwerke der Backsteingotik. Gerade Kinder finden es toll, in der Fußgängerzone das ein oder andere Haus zu entdecken.
Im Sommer hat es Spaß gemacht, die Füße in den kleinen Wasserlauf am Beginn der Fußgängerzone zu strecken. Die Spirale hat uns wieder an den Hundertwasser-Bahnhof erinnert. In einer Nebenstraße haben wir ein kleines Restaurant gefunden, in dem man unter Weinranken im freien Essen kann. Danach ging es zurück, um den Camper zu holen und weiter zum Ratzeburger See.
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