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Ratzeburger See

Mit der Anschaffung des Campers haben sich für uns ganz neue Möglichkeiten für Urlaub eröffnet. Ein Urlaub mit Fahrrad stand schon länger auf der Wunschliste und nachdem die Kinder mittlerweile gute Radler sind, konnte es losgehen. Auf unserer Deutschlandreise über Bad Harzburg und Uelzen sind wir am Ratzeburger See gelandet.

Der Kastanienhof

Nach einigen Tagen auf dem Campingplatz wurde der Wunsch nach einem ordentlichen Bett laut. Ferienwohnungen am Ratzeburger See gibt es viele, unsere Wahl fiel auf den Kastanienhof. Nahe am Ufer des Sees gelegen schien es uns der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge zu sein.

Am nächsten Morgen wurden wir von den Rufen unserer Tochter geweckt: „Da steht ein Pony im Garten!“ Tatsächlich dürfen die beiden Ponys des Kastanienhofs morgens frei im Garten herumlaufen und grasen. Begleitet werden sie dabei von 2 Laufenten, die natürliche Schneckenfresser sind. Der weitläufige Garten mit Schaukeln, Trampolin, Hasen, Katzen und mehr ist ein richtiges Kinderparadies. Ein besonderes Highlight war das Putzen der Ponys, wobei die Kinder mehrmals mithelfen durften. Als Schmankerl durften sie die Ponys dann auch mal am Strick im Garten führen. Sowas hat natürlich die Augen unserer kleiner Pferdeliebhaberin zum Leuchten gebracht!

Nachmittags war bei uns meistens Schwimmen angesagt. Das Ufer des Ratzeburger Sees ist ca. 5min zu Fuß entfernt und niedrig genug, dass auch jüngere Kinder mit den Füßen umher waten können. Etwas Sand zum Burgen bauen ist ebenfalls aufgeschüttet, so dass die Eltern gemütlich im Gras entspannen können, während die Kinder spielen. Das Wasser war Anfang September zwar schon merklich abgekühlt, die Kinder hat es aber nicht davon abgehalten, egal ob mit oder ohne Neopren-Anzug, ins Wasser zu springen.

Radeln um den Ratzeburger See

Die Route gegen den Uhrzeigersinn um den See herum hat uns besser gefallen. Wir sind am Kastanienhof in Utecht am Nordostufer des Sees gestartet. Von dort aus über Groß Sarau (hier befindet sich auch der nächste Bäcker), Pogeez nach Ratzeburg. Die Strecke führt nur sehr bedingt am Ufer entlang, sondern eher durch den Wald. An sonnigen Tagen ist das aber natürlich ein großer Vorteil, da die Sonne nicht so runterbrennt. Der Radelweg ist gut ausgeschildert und leicht zu befahren. Es gibt nur geringe Steigungen, so dass besonders Kinder sich leichter tun.

Der ursprüngliche Plan sah vor, in Ratzeburg die Fähre zurück nach Utecht zu nehmen. Diese Strecke beträgt ca. 15km und sollte für unsere beiden Kinder gut zu machen sein. Nicht berücksichtigt hatten wir allerdings, wie langsam Kinder fahren können, wenn alles um sie herum neu und interessant ist. Letztendlich stellten wir ein paar Kilometer vor dem Ziel fest, dass wir die letzte Fähre nicht erreichen würden. Also wurde aus dem Ausflug nach Ratzeburg eine Umradelung des Ratzeburger Sees.

Um die Kinder zu motivieren, stellten wir ein Eis in Bäk in Aussicht, wo eine nette Einheimische uns die „beste Eisdiele“ im Süden des Ratzeburger Sees empfahl. Wir stärkten uns im Eiscafe Bruhn mit direktem Blick auf einen kleinen Bootsanleger für die Rückfahrt. Die ging nun wesentlich hügeliger auf der Ostseite des Sees wieder zurück. Weniger durch den Wald, aber eher durch Wohnsiedlungen und auf Straßen kamen wir nach 27km Strecke wieder in Utecht an.

Abschließend kann ich nur empfehlen, rechtzeitig in Utecht loszufahren, um die Fähre in Ratzeburg zu erwischen. Erwachsene können ohne Probleme den See umrunden, für junge Kinder reicht die Hälfte.

Lübeck

Panorama Lückeck 7 Türme
Das Panorama von Lübeck mit den bekannten sieben Türmen von der Trave aus.

Nach unserer See-Umradelung waren die Kinder leider nicht mehr zu motivieren, nach Lübeck ebenfalls das Rad zu nehmen. Lübeck liegt nur knapp 15km von Utecht entfernt und ist somit gut mit dem Rad zu erreichen. Aber kein Überreden half und so mussten wir doch mit dem Auto los.

Parken ist in Großstädten immer schon schwierig, eine Altstadt macht es da nicht leichter. Nach mehreren Versuchen in Parkhäusern, die alle nur bis 1,90m oder 2m Fahrzeughöhe und 2t Fahrzeuggewicht zugelassen sind, entschieden wir uns für den Parkplatz am Radisson Blu. Von dort sind es nur einige Minuten zum Holstentor, welches der Eingang zur Altstadt ist. Auch größere Autos können auf diesem Parkplatz gut parken, der Wohnmobilstellplatz befindet sich nur wenige Meter weiter die Straße hoch.

Es bietet sich an, in Lübeck eine Fahrt auf der Trave zu machen, um so einen Überblick über die Stadt der sieben Türme zu bekommen. Natürlich darf ein Blick ins Niederegger-Café nicht fehlen, ebenso haben wir natürlich das Marzipan-Eis probiert. In der Innenstadt gibt es viel historisches zu entdecken, so dass wir einen Tagesausflug nach Lübeck unbedingt empfehlen.

Travemünde

Einige Tage nach Lübeck fuhren wir ins 30km entfernte Travemünde. Dieser Stadtteil von Lübeck wurde als Seebad bekannt und viele Berühmtheiten von Dostojewski über Turgenjew bis zu Franz Kafka verbrachten ihre Zeit hier. Thomas Mann war in seiner Kindheit häufig zu Besuch in Travemünde und setzte in seinen Romanen, u.a. „Buddenbrooks“, seinem „Kindheitsparadies“ ein Denkmal.

Die Mündung der Trave wird durch einen begehbaren Damm noch ein Stück in die Ostsee geleitet. In der dadurch beruhigten Meeresbucht ist ein flacher Strand angelegt, der gerne von Familien zur Erholung genutzt wird.

Travemünde besteht aus mehreren Stadtbezirken. Wir flanierten die Travepromenade entlang, wo sich Geschäfte, Restaurants und natürlich die vielen Yachten und Schiffe befinden. Besonders die „Passat“, ein großer Viermaster am gegenüberliegenden Ufer in Priwall, fanden unsere Kinder sehr interessant. Dieses heutige Museumsschiff wurde 1911 umbaut und umrundete zweimal die Welt. Ebenso beeindruckend sind die großen Kreuzfahrtschiffe, die von Travemünde nach Helsinki, Malmö oder Riga ablegen.

Den Ostseestrand kann man sowohl von Travemünde, als auch von Priwall aus erreichen. Die Strandpromenade ist barrierefrei zugänglich und begrüßt hat eingangs einen riesigen Piratenspielplatz die Kinder. Unsere beiden hat es allerdings gleich ins Wasser gezogen. Die kühleren Temperaturen schienen ihnen nichts auszumachen und so sind wir kinderlos zum äußersten Zipfel gelaufen. Das Meer ist unglaublich flach, für kleinere Kinder also ideal.

Langsam wurde es aber Essenszeit und so fuhren wir zum Erlebniscafé Hermannshöhe. Ein riesiger Abenteuer-Spielplatz für Kinder und eine tolle Aussicht auf das Meer schien uns der richtige Ort zum Rasten zu sein. Das Essen findet in Selbstbedienung statt, was wir aber nicht schlimm finden. Ausruhen kann man sich entweder in den gemütlichen Lounge-Sesseln oder in einem der Strandkörbe, die am Spielplatz stehen.

Auf dem Rückweg gab es noch für jeden Kuchen aus dem Café Niederegger, welches sich an der Travepromenade befindet. Es hatte angefangen zu regnen und so musste der Kuchen in der Ferienwohnung gegessen werden.


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Kommentare

Uhlenköper-Camp Uelzen – Mein Fahrradträger 24. Mai 2021 um 10:18

[…] unserem Weg zum Ratzeburger See haben wir einen Zwischenstopp in Uelzen eingelegt. Einmal, um endlich die Kederleiste an unseren […]

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